Stefan Leitl steht am Spielfeldrand.
Profis | 25. April 2024, 12:30 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Hannover

Wenn Hannover 96 am Freitagabend (26.04.24, 18:30 Uhr, Tickets hier) unsere Alte Dame herausfordert, prallen zwei große Traditionsvereine aufeinander. Zwei deutsche Meisterschaften sind für beide Clubs notiert, die Niedersachsen bejubelten zudem bereits einen DFB-Pokal-Triumph. Die Realität heißt für beide Seiten hingegen: 2. Bundesliga. Dort mussten die 96er zuletzt ebenso wie unsere Blau-Weißen die Aufstiegshoffnungen wohl begraben. Was bleibt als Ziel? Punkten, und das am besten gleich unter dem Flutlicht in Westend! „Für uns geht es darum, den bestmöglichen Tabellenplatz zu erzielen. So sprechen wir mit den Jungs, so bereiten wir die Jungs vor“, unterstreicht Trainer Stefan Leitl. Sein Team hat herthabsc.com in der Gegnervorschau noch einmal unter die Lupe genommen.

Die sportliche Situation: Nach 30 absolvierten Begegnungen liegt der Verein mit den Farben Schwarz-Weiß-Grün auf Tabellenrang 6 und steht somit einen Platz sowie einen Punkt vor unserem Hauptstadtclub. Zuletzt unterlag Hannover im Heimspiel gegen den FC St. Pauli knapp mit 1:2, entsprechend motiviert sind Leitl und Co., die verloren gegangenen Zähler nun im Olympiastadion zu holen. „Wir müssen die Chancen nutzen, brauchen etwas mehr Klarheit im letzten Drittel. Dann sind wir überzeugt, dass wir bei Hertha gewinnen können“, sagt der Coach.

Die Hannoveraner im Fokus: Weltmeister, Kapitän, Rückhalt: Ron-Robert Zieler steht aktuell wie kaum ein anderer Spieler für den Traditionsverein von der Leine. In insgesamt 344 Pflichtspielen hütete der 35-Jährige bisher das Tor der Roten. Nur sechs Spieler überhaupt liefen häufiger für den DFB-Pokalsieger von 1992 auf. Und Zieler hat offensichtlich noch nicht genug – vor dem Gastspiel an der Spree hat die Nummer 1 einen neuen Vertrag bis 2025 unterschrieben. „96 ist mein Club und Hannover ist meine Heimat geworden. Nach wie vor ist es so, dass ich jeden Tag gern zur Arena und in die Kabine komme. Wir haben eine gute Mannschaft zusammen. Ich habe große Lust, weiter Teil dieser Entwicklung zu sein“, unterstreicht der Keeper. Einer, dessen Laufbahn gerade erst so richtig beginnt, ist U19-Kapitän Montell Ndikom. Der Mittelfeldmann feierte gegen St. Pauli sein Profidebüt. „Er ist ein Junge, auf den wir bauen, dem die Zukunft gehört. Monti bringt eine hohe Arbeitsmoral mit, ist immer mit Freude bei der Sache“, lobt ihn sein Coach.

Florian Niederlechner dreht nach seinem Tor in Hannover jubelnd ab.
Florian Niederlechner und Pascal Klemens schossen Hertha im Hinspiel in Führung.

Das Hinrundenduell: Dominierten lange unsere Blau-Weißen. 2:0 hieß es zur Halbzeit, Florian Niederlechner (29.) und Pascal Klemens mit seinem ersten Profitor (45.) hatten getroffen. Doch in Durchgang zwei schlugen die Niedersachsen zurück, Håvard Nielsen (67.) und Andreas Voglsammer (80.) retteten den Gastgebern einen Punkt. „Es war ein gerechtes Unentschieden, auch wenn das nach einer 2:0-Führung bitter klingt. Die erste Hälfte ging ganz klar an uns, die zweite dann an Hannover. Wir haben sie leider zum Anschlusstreffer eingeladen. Anschließend lief es wie so oft: Volles Haus und der Gegner drückt und drückt“, konstatierte unsere Nummer 7 im Anschluss. Diesmal wollen unsere Berliner das bessere Ende für sich!

Die Meinung über unsere Elf: Dagegen haben Coach Leitl und seine Jungs natürlich etwas. Der Fußballlehrer rechnet am Freitag allerdings durchaus mit einer Herausforderung. „Wir treffen auf eine Mannschaft, die sehr heimstark, sehr offensivstark ist. Hertha hat eine hohe individuelle Qualität, alleine Haris Tabaković und Fabian Reese kommen bereits auf 50 Scorerpunkte“, skizzierte der 46-Jährige im Vorfeld. Den Stärken der Dárdai-Elf entsprechend sieht die ausgegebene Marschroute des gebürtigen Münchners aus. „Diese Spieler müssen wir unter Kontrolle bringen und unsere eigenen Stärken aufs Feld bekommen!“

von Konstantin Keller