Unsere Herthanerinnen in Ballbesitz im Stadtduell mit Union.
Club | 28. April 2024, 14:56 Uhr

1. Frauen unterliegen bei Union

Coach Manuel Meister stellte im Nachholspiel des 12. Spieltages gegenüber dem vorangegangenen Kräftemessen mit Viktoria 1889 auf einer Postion um. Elina Frieauff begann im Mittelfeld, für unsere Kapitänin nahm Aurelia Haesler zunächst auf der Bank Platz. Beim Aufwärmen trugen unsere Mädels auf ihren Shirts die Nummer 20 und dem Namen von Teamkollegin Mara Bähr, die sich im Training verletzt hatte und vorerst pausieren muss.

Gastgeberinnen werden Favoritenrolle gerecht

Auf dem Rasen der Alten Försterei erspielten sich die Gastgeberinnen die erste Chance. Nach einer Ecke von links klärten unsere Blau-Weißen mit vollem Einsatz und in letzter Sekunde im Getümmel im Zentrum (3.). Union, das bis dahin noch keinen Punkt abgegeben hatte, ging drei Zeigerumdrehungen später in Führung. Sarah Abu Sabbah kam halbrechts durch und schlenzte die Kugel präzise ins lange Eck (6.). Fünf Minuten später die erste Annäherung der Meister-Elf. Elfie Wellhausen holte bei einem guten Vorstoß über links die erste Ecke für unsere Alte Dame – der Standard brachte leider keinen Ertrag. Nach 17 Zeigerumdrehungen fiel das 0:2, wieder traf Abu Sabbah nach früher Balleroberung der Rot-Weißen. Ein Standard sorgte vier Minuten später für das dritte Tor für die Tabellenführerinnen, Athanasia Moraitou schlenzte einen Freistoß ins lange Eck.

Die mitgereisten Blau-Weißen supporteten unser Team engagiert weiter, doch nach 31 Minuten nutzte der FCU einen ruhenden Ball dem FCU zum vierten Treffer. Nach Ecke traf die im Zentrum lauernde Katja Orschmann. Nach einem Köpenicker Konter zeichnete sich Emma Reichmann aus und fing einen Abschluss von halblinks sicher. Der folgenden Gegenangriff brachte unseren Berlinerinnen eine Torchance ein, Svenja Poocks Schuss von halbrechts parierte Melanie Wagner (37.). Ein Foulelfmeter bescherte dem Tabellenführer mit dem Pausenpfiff das fünfte Tor, Abu Sabbah vollstreckte.

Mare Pranke beobachtet einen Zweikampf im Stadtduell bei Union.

Poock köpft an den Pfosten – es bleibt beim Pausenergebnis

Nach dem Seitenwechsel brachte unser Coach mit Haesler und Lilli Genthe frische Kräfte. Reimann im Tor war nach 55 Zeigerumdrehungen gleich zwei Mal gegen Abu Sabbah gefragt, blieb aber erst beim Herauslaufen und dann auch beim Abschluss Unionerin Siegerin. Unsere Mädels stemmten sich dem den Köpenickerinnen weiter entgegen, die nach 58 Minuten mit einem Distanzversuch das Gebälk wackeln ließen. Das schafften unsere Mädels nach erneutem blau-weißen Doppelwechsel aber auch auf der Gegenseite, als Poock eine Ecke an den rechten Pfosten köpfte (62.)! Haesler brach sechs Minuten später rechts zunächst durch, wurde von einer Rot-Weißen aber gerade noch abgefangen.

Hertha trug in dieser Phase mehrere gefällige Angriffsansätze vor, verpasste aber den Ehrentreffer. Den Gastgeberinnen gelang nur noch ein Tor aus Abseitsposition (79.), sodass es nach 90 Minuten beim Pausenstand blieb. „Das war ein Riesenereignis für den Frauenfußball in Berlin, zu dem wir unseren Beitrag geleistet haben. Die Kulisse hat den Gegner beflügelt, der es in den ersten zwanzig, dreißig Minuten überragend gemacht hat. Meine Mädels hatten ein wenig zu kämpfen und konnten noch nicht ganz ihr höchstes Level auf den Platz bekommen – das kam dann in der zweiten Halbzeit deutlicher zum Vorschein“, ordnete Coach Meister das Gesehene im Anschluss ein. Der Fußballlehrer konnte im Spielverlauf eine klare Leistungssteigerung beobachten: „Bis auf den geschenkten Elfmeter haben wir schon nach einer halben Stunde nicht mehr viel zugelassen. Wir wollten uns hier nicht nur hinten reinstellen, sondern auch Fußball spielen. Gerade mit dem Ball war es im zweiten Durchgang wirklich toll von meinem Team, und auch gegen den Ball besser als in der ersten Hälfte. Über insgesamt 60 Minuten war das eine sehr gute Vorstellung, wir sind maximal stolz auf die Mädels!“ Weiter geht es für die Herthanerinnen mit dem 19. Spieltag am 5. Mai. Ab 16:00 Uhr gastiert Türkiyemspor im Olympiapark.

Hertha BSC: Reimann – Westphal (46. Genthe), Peters, Dreher, Pranke (62. Giannori) – Borchmeyer, Poock, Rohde, Frieauff (C) (46. Haesler) – Wellhausen (62. Yavuz), Reimold (72. Pausch)

Tore: 1:0 Abu Sabbah (6.), 2:0 Abu Sabbah (17.), 3:0 Maraitou (21.), 4:0 Orschmann (31.), 5:0 Abu Sabbah (45., Foulelfmeter)

Schiedsrichterin: Michelle Walther

Gelbe Karten: Dreher, Rohde

Zuschauerzahl: 12.511

von Konstantin Keller